
Am 13. Mai ist Weltladentag
Weltlädeli Murg fordert wirksames EU-Lieferkettengesetz
Bundesweiter Weltladentag unter dem Motto „Mächtig FAIR“
Zum Weltladentag am 13. Mai fordern hunderte Weltläden bundesweit, dass globale Lieferketten durch ein starkes EU-Lieferkettengesetz gerechter werden müssen. Unter dem Motto „Mächtig FAIR“ zeigen sie auf, welche positiven Auswirkungen ein EU-Lieferkettengesetz auf den Schutz von Menschen und Umwelt entlang der Lieferketten hat, wenn es wirksam ausgestaltet wird. Auch das Weltlädeli Murg beteiligt sich mit einer Aktion an der bundesweiten Kampagne des Weltladen-Dachverbandes.

Unter dem Motto „Mächtig FAIR“ machen wir am diesjährigen Weltladentag, am 13. Mai 2023 darauf aufmerksam, dass Lieferketten endlich fairer werden können, wenn wir ein starkes EU-Lieferkettengesetz bekommen.
Mit einer Einkaufswagen-Ausstellung ist das Weltlädeli anlässlich des Weltladentags am Samstag 13. Mai ab um 10 Uhr beim Flohmarkt im Murger KULT präsent. Unter dem Motto „Mächtig FAIR“ wird die Forderung nach Nachbesserung des bisherigen Entwurfs zum EU-Lieferkettengesetz visualisiert. Es braucht ein wirksames EU-Lieferkettengesetz, das Unternehmen verpflichtet, Risiken für Mensch, Umwelt und Klima in der Wertschöpfungskette zu analysieren, den höchsten Risiken Priorität einzuräumen und aktiv dagegen anzugehen – und zwar von der Rohstoffgewinnung über die Fertigung bis zur Nutzung und Entsorgung eines Produktes.
Die Fair-Handels-Bewegung richtet sich gemeinsam mit der Initiative Lieferkettengesetz mit ihren Forderungen nach einem wirksamen EU-Lieferkettengesetz an die Abgeordneten des EU-Parlaments, die als letztes Entscheidungsorgan voraussichtlich am 30. Mai über den Gesetzesentwurf abstimmen werden.
„Wir brauchen endlich wirksame gesetzliche Rahmenbedingungen, die verhindern, dass sich manche Unternehmen gerade in der Zeit von Krisen auf Kosten anderer oder der Umwelt bereichern. Das EU-Parlament muss die Chance nutzen, sich für ein wirksames EU-Lieferkettengesetz einzusetzen, so dass Lieferketten endlich fair werden“, fordert Stephanie Seeger, politische Referentin beim Weltladen-Dachverband.
Das Weltlädeli wird am Weltladentag mit der Aktionen ein Zeichen für globale Gerechtigkeit und Menschenrechte in Lieferketten setzen. Die Fair-Handels-Bewegung zeigt, dass ein faires Miteinander entlang der Lieferketten möglich ist.
Der Weltladentag ist der politische Aktionstag der Weltläden. Er findet zeitgleich mit dem Internationalen Tag des Fairen Handels (World Fair Trade Day) statt.
Da beim Flohmarkt für das leibliche Wohl gesorgt wird, beschränkt sich das Weltlädeli in diesem Jahr auf die Tasse fairen Kaffee zu einem Stückchen Zopf. Das Weltlädeli bleibt am Samstag bis 15.00 Uhr geöffnet. Wir freuen uns über Ihren Besuch.

Ananas (Deutsch) – Mananasi (Swahili)
Auch 2023 – frische und sonnengereifte Bio-Ananas aus Uganda. Über den Handelspartner Kipepeo bio & fair kommen die frischen und sonngengereiften Ananas aus Uganda an den Hochrhein.
Frische Früchte bio & fair aus Uganda – von Biofresh Ltd
von Anne Welsing http://www.anne-welsing.de
Jetzt ist Haupterntezeit der köstlichen und gesunden Ananas. Über den Handelspartner Kipepeo bio & fair kommen die frischen und sonngengereiften Ananas aus Uganda an den Hochrhein. Die Früchte wachsen nicht auf Plantagen, sondern in Mischkulturen auf kleinen Feldern in der Region Kayunga und Luwero östlich von Kampala. Die Bauern erhalten ein existenzsicherndes Einkommen und können ihre Selbstständigkeit bewahren. Damit wirken wir der Landflucht und der wachsenden Armut und Verelendung in den Großstädten entgegen. Kipepeo kauft die besten Früchte von Kleinbauern ab. Sie werden ausgereift – nur wenige Tage bevor sie bei uns sind – geschnitten.
Die Ananas (ca. 1,3Kg / Stück)
werden nach Gewicht verkauft: 8,40 €/kg.
Vorbestellungen sind ab sofort bis Samstag, 13. Mai 2023 möglich, im Weltlädeli, per Telefon 07763/1515 oder E-Mail murg@weltlaedeli.de
Die bestellten Früchte können ab Donnerstag, 25. Mai 15:00Uhr (bis spätestens Samstag) im Weltlädeli abgeholt werden.


Mangos für Kinderrechte: WeltPartner & PREDA
Seit über 20 Jahren setzt sich unser Handelspartner, die Fair Trade Genossenschaft WeltPartner mit der Kinderschutzorganisation PREDA und vielen weiteren Partnern für Kinderrechte auf den Philippinen und weltweit ein.Die Kinderschutzorganisation Preda (Peoples Recovery, Empowerment and Development Assistance) wurde 1974 von dem irischen Priester und Menschenrechtspreisträger Pater Shay Cullen gegründet. Bis heute ist die Stiftung Anlaufstelle und Therapiezentrum für sexuell missbrauchte sowie ehemalig inhaftierte Kinder.

www.mangos-fuer-kinderrechte.de
Die Projektseite liefert vielfältige Informationen und verdeutlicht die Arbeit in mehreren Videos
Kleinbauernfamilien & Wege aus der Armut
Anfang der 90er Jahre verfaulten die Mangofrüchte mangels Nachfrage noch an den Bäumen – heute sind sie eine wichtige Einkommensquelle für die rund 500 Kleinbauerfamilien, die Teil unseres Fair Trade Mango-Projekts sind.
Sie profitieren davon, dass sie
a. regelmäßig hohe Erzeugerpreise für Ihre Mangofrüchte bekommen
b. sich nicht um den Verkauf ihrer Mangos kümmern müssen, da die Abnahme gewährleistet wird
c. alle Mangos abliefern können und gleichermaßen hohe Preise bekommen – also auch die B-Ware und kleinen Früchte, die für die Verarbeitung zu Mangopüree verwendet werden
d. von Preda am Jahresende Boni-Zahlungen erhalten
e. Unterstützung mit der kostenlosen Bereitstellung von Mango-Setzlingen erhalten
All dies führt dazu, dass das Leben auf dem Land für die Mangobauern und ihre Familien wieder lebenswert geworden ist. Durch die Zahlung fairer Preise für Ihre Mangofrüchte werden Kleinbauernfamilien unterstützt neue Perspektiven auf dem Land finden, so dass damit Landflucht verhindert wird und ein Armutskreislauf gestoppt wird, der ansonsten für viele Kinder oft in der Kinderprostitution der Mega-Stadt Manila endet.
Preda kümmert sich um die Betreuung der Bauern vor Ort, übernimmt die Abwicklung mit dem Verarbeiter Profood und verkauft die Mango-Produkte an WeltPartner. Wir von WeltPartner entwickeln die fruchtig-exotischen Mango-Produkte, kümmern uns um den Import, Marketing & Verkauf der Produkte, stellen Infomaterial zur Verfügung und unterstützen bei Kampagnen für Kinderrechte. 10 % des Verkaufspreises unserer WeltPartner-Mango-Produkte verbleiben bei der Kinderschutzorganisation Preda.
„Vom Erlös der Ernte eines größeren Mangobaumes können zwei Kinder ein Jahr zur Schule geschickt werden, inklusive aller damit verbundenen Kosten“
Pater Shay Cullen, Preda.


Das Weltlädeli Murg auf der Startseite des Weltladen-Dachverbands
Mehr als 900 Weltläden gibt es in Deutschland – alle sind unterschiedlich, aber dennoch Teil einer großen, gemeinsamen Bewegung. In der Rubrik „Einer von 900“ werden ausgewählte, besondere Weltläden vorgestellt, die Lust machen, die Vielfalt der Weltläden zu entdecken.
Jetzt im Januar führt das Weltlädeli Murg
die Startseite weltladen.de des Weltladen-Dachverbands an.
Diese deutschlandweite Online- Präsenz ist für das Team im Weltlädeli eine ganz besondere Auszeichnung. Nicht nur, dass im ganzen Land auf das Weltlädeli hingewiesen wird, vielmehr erfährt dadurch die über Jahrzehnte geleistete Arbeit im Fairen Handel eine besondere Würdigung.

Jetzt im Januar führt das Weltlädeli Murg die Startseite des Weltladendachverbands www.weltladen.de an. Diese deutschlandweite Präsenz ist für das Team im Weltlädeli eine ganz besondere Auszeichnung. Nicht nur, dass im ganzen Land auf das Weltlädeli hingewiesen wird, vielmehr erfährt dadurch die über Jahrzehnte geleistete Arbeit im Fairen Handel eine besondere Würdigung.
Im Weltlädeli-Onlineportrait wird kurz die Entstehungsgeschichte skizziert, auf Besonderheiten in der Organisation verwiesen und verschiedene Aktivitäten und Zukunftsvisionen vorgestellt. Die prägende Rolle von Willi Moosmann, dem langjährigen Vereinsvorsitzenden und Geschäftsführer erfährt ebenfalls Erwähnung. Im Juli 2020 übernahmen Manfred Trenkle und Frank Geiger die Führung im Weltlädeli und im Verein Faire Eine Welt e.V. Mit diesem Personalwechsel wurde ein Transformationsprozess angestoßen, um über „shared Leadership“ den Trägerverein und das Weltlädeli zu modernisieren und zukunftsfähig aufzustellen.
Neben Manfred Trenkle und Frank Geiger sind mit Claudia Caputo in der Bildungsarbeit und Alexandra Bäumle als Co-Geschäftsführerin die Aufgaben auf mehrere Schultern verteilt.
Das Weltlädeli spielt über Jahrzehnte eine wichtige Rolle, um das Bewusstsein für den Fairen Handel voranzubringen. Am Hochrhein hat sich der Faire Handel etabliert. Und dennoch: Es gibt noch viel Luft nach oben …

Warum ins Weltlädeli?
Nuestros productos tienen alma y corazón – Unsere Produkte haben Herz und Seele
Fair gehandelte Produkte gibt es auch im Supermarkt. Das ist gut, um möglichst viele Menschen zu erreichen. Doch warum sollte man dann ins Weltlädeli gehen? Weil Weltläden im Allgemeinen nicht nur fair gehandelte Produkte verkaufen wollen, sondern eine Vision von einer gerechteren Welt haben.

(vgl : Gründe für den Weltladen )
Fair gehandelte Produkte gibt es mittlerweile in über 40.000 Supermärkten, Discountern und Bioläden. Diese breite Verfügbarkeit hat stark dazu beigetragen, die Umsätze des Fairen Handels in den letzten Jahren auf über 1,85 Mrd. Euro pro Jahr in Deutschland ansteigen zu lassen. Das ist gut für die Produzent*innen, die umso mehr vom Fairen Handel profitieren.
Aber gleichzeitig sind die großen Lebensmittelkonzerne mit ihrer Marktmacht für einen Teil der Probleme verantwortlich, die der Faire Handel zu beheben versucht. Diese Marktmacht nutzen sie, um ihren Lieferanten die Preise zu diktieren – das trifft Milchbäuer*innen in Deutschland oder den Bananenproduzent*innen in Ecuador gleichermaßen. Die Folgen sind bekannt: Wachsen oder Weichen. Immer mehr Betriebe müssen aufgeben, weil sie nicht kostendeckend wirtschaften können. Diese Unternehmenspolitik ist einer der Hauptgründe dafür, weswegen der Faire Handel überhaupt vonnöten ist.
Deswegen braucht es ein anderes Denken und andere Strukturen. Genau dafür steht der Faire Handel der Weltläden. Denn der Absatz fair gehandelter Produkte im Supermarkt sorgt zwar für Verbesserungen für die Produzent*innen, weil sie so mehr Produkte zu fairen Bedingungen absetzen können. Aber der Kauf fair gehandelter Produkte im Supermarkt festigt auch die konventionellen Strukturen.
Weltläden hingegen setzen sich für ein anderes Miteinander der Akteure entlang der Lieferkette ein – wobei der Mensch im Mittelpunkt steht, und nicht der Profit. Mit ihrem Warenangebot, ihrer Bildungsarbeit und den politischen Kampagnen zielen Weltläden auf einen gesellschaftlichen Wandel hin zu mehr Gerechtigkeit und Nachhaltigkeit. Darüber hinaus machen Weltläden auf Missstände im globalen Handel aufmerksam.
Nicht zuletzt bieten Weltläden auch Verbraucher*innen klare Vorteile im Vergleich zum Einkauf im Supermarkt. Als Fachgeschäfte des Fairen Handels führen Weltläden das breiteste Sortiment fair gehandelter Produkte. Ob aromatische Kaffees, feine Schokoladen, schicke Taschen, modische Textilien – Weltläden bieten für jeden Geschmack etwas. Dabei müssen Verbraucher/innen nicht nach Zeichen und Siegeln suchen, denn im Weltladen sind alle Produkte aus Fairem Handel. Und bei Fragen stehen die Mitarbeiter*innen mit fachkundiger Beratung zur Verfügung.
Nuestros productos tienen alma y corazón – Unsere Produkte haben Herz und Seele










WELTPARTNER OPEN 2022
Von Mensch zu Mensch. Uns trennen vielleicht große Entfernungen. Aber die Idee eines Fairen Handels verbindet uns mit unseren Partnern rund um die Welt. Dabei begegnen wir einander auf Augenhöhe – mit gleichen Rechten und Pflichten.
Mit dieser Idee des Fairen Handels arbeitet WeltPartner eG, einem der wichtigsten Handelspartner des Weltlädelis, seit über 30 Jahren.
Am 1. Oktober besuchte eine kleine Murger Abordnung den Aktionstag WELTPARTNER OPEN 2022 in Ravensburg. Neben neusten Entwicklungen im Fairen Handel, Produktneuheiten und verschiedenen Diskussionsrunden, stand das Wiedersehen mit zahlreichen Akteuren im Mittelpunkt. Die Murger Gruppe verbrachte den Tag unter anderem mit Klaus J. Behrendt alias Max Ballauf im Kölner Tatort und Pater Shay Cullen, der bereits 2005 das Philippinische Mango-Projekt der Aktion Schutzengel des Kinderschutzzentrums PREDA am Hochrhein vorstellte.
Einblicke in das WELTPARTNER OPEN 22
am 1. Oktober 2022 in Ravensburg
https://www.weltpartner.de/de/preda
Film, 22 Min.: Mehr als nur ein Fairer Preis -Fair Trade mit Mangos von PREDA

Tatort-Kommisar Klaus J. Behrendt






Abend des Fairen Handels
„Der Ball ist rund“ Rote Karte für Kinderarbeit
Freitag, 23. Sept. 2022, 19.00 Uhr, Gemeindehalle Dogern, Gemeinschaftsveranstaltung der Gemeinde Dogern, des Landkreises Waldshut und der Weltläden Murg und Wehr
FAIR MADE. FAIR PAY. FAIR PLAY.

„Als Familienunternehmen garantieren wir Ihnen höchstes persönliches Engagement, um sie von und mit unseren FAIREN BÄLLEN begeistern zu können.“
COME AND PLAY WITH US !
Nehmen Sie unseren Slogan wörtlich. Spielen Sie mit uns. Mit unseren Bällen. Mit Bällen, die wir individuell für Sie designen und fertigen. Die Produkte Fussball, Handball und Volleyball sowie deren FAIRE Fertigung stehen für uns im Mittelpunkt.
Wir bieten Ihnen eine umfangreiche Auswahl vieler Qualitäten für die unterschiedlichsten Einsatzzwecke.
Vom preisgünstigen Promotionball über den stylischen Echtleder-Ball im 1954er-Retro-Stil bis hin zum hochwertigen MATCHBALL.
Wir fertigen ausschließlich bei Fairtrade zertifizierten Herstellern. Zur Information über unser aktuelles Fairtrade Programm klicken Sie auf das Fairtrade Symbol auf der Startseite.
Gleichwertig zur hohen Qualität unserer Bälle stehen SIE ALS KUNDE im Mittelpunkt unserer Bemühungen. Und IHR INDIVIDUELLER Ball. Gestaltet nach IHREN Wünschen oder nach unseren Ideen.
Immer innovativ, rund & schön.
FUSSBALL ist unser Leben. BAD BOYZ BALLFABRIK. Spielen Sie mit uns!
Ihr BAD BOYZ TEAM.


18. Sept. Faires Frühstück im Zechenwihler Hotzenhaus
Am Sonntag, 18. September findet zwischen 9.30 und 12 Uhr ein Faires Frühstück im Zechenwihler Hotzenhaus in Niederhof statt. Wir laden Sie herzlich ein, regionale und faire Köstlichkeiten in Denkmal-Atmosphäre zu genießen.


Die Sommerpause ist vorbei.
Ab Montag, 8. August sind wir wieder für Sie da und hängen uns wieder mächtig rein;
in der neuen Murger Mitte, mittendrin.

Im Weltlädeli hängen sie –
die Hängematten vom Handelspartner Exporsal, El Salvador.
Exporsal wurde 1974 gegründet und organisiert seitdem die Produktion und den Vertrieb von traditionell salvadorianischem Handwerk mit einem Schwerpunkt auf Hängematten und passendem Zubehör. Aktuell betreut die Organisation ca. 30 Werkstätten mit insgesamt ca. 200 Produzent*innen. Exporsal unterstützt sie vor Ort und verhindert so Landflucht und die Trennung von Familien.

Kleine Hände – großer Profit – Steine aus Kinderarbeit bei Bauprojekten in der Region?
Vielerorts wird nicht genau hingeschaut, kritisiert Experte Benjamin Pütter und gibt Tipps, woran man fair produzierte Ware erkennt.
Do.7.Juli 2022, 15.00 Uhr
Vortrag mit Fragemöglichkeit im Musiksaal der Murgtalschule (KULT)
Anschließend Begehung der Murger Mitte zum Weltlädeli. Dort besteht bei einer Tasse Kaffee oder einer Limo die Möglichkeit zum Austausch mit Herrn Pütter.
Die Steine der Murger Mitte sind Fair Stone und WiNWiN zertifiziert.
Was heißt das?
Kommunen und private Käufer können mit dem Kauf von Fair Stone Natursteinprodukten wie Pflastersteinen, Bordsteinen oder Platten dazu beitragen, die Arbeitsbedingungen in China, Vietnam und Indien zu verbessern und Lieferketten nach dem Fair Stone Standard zu gestalten.
Kinderarbeit ist international verboten. Trotzdem schuften Millionen Kinder unter den unwürdigsten Bedingungen für unsere Produkte, z.B. für Schmuck, Teppiche und Natursteine. Der Kinderarbeitsexperte Benjamin Pütter ist schon über 80-mal durch Indien gereist, das Land mit den meisten Kinderarbeitern. Er berichtet von Mädchen und Jungen, die teilweise bereits mit fünf Jahren ganztags arbeiten müssen, prangert die Machenschaften skrupelloser Firmenchefs an und deckt auf, warum auch wir unwissentlich Produkte aus Kinderarbeit kaufen, berührend und aufrüttelnd!


Benjamin Pütter, 1958 in Freiburg geboren, Kinderarbeitsexperte und Buchautor.
Als solcher reiste er in den letzten 37 Jahren über 80-mal nach Indien und war selbst mehrmals dabei, wenn Kinder aus der Sklaverei befreit wurden. Seit November 2015 ist er Berater für die Bereiche Kinderrechte und Kinderarbeit beim Kindermissionswerk Die Sternsinger.
Kinderarbeit in indischen Steinbrüche zählt aufgrund der extremen Bedinungen zu den schlimmsten Formen der Kinderarbeit. Laut Benjamin Pütter arbeiten in Indien mindestens 150.000 Kinder in lokalen Steinbrüchen. Kinder, die im Steinbruch geboren und aufgewachsen sind, werden oftmals nicht älter als 30. Diejenigen, die erst im Alter von 14 bis 16 Jahren in den Steinbruch kommen, haben eine Lebenserwartung von ca. 40 bis 45 Jahren. Die geringe Lebenserwartung hat mehrere Gründe und hängt vor Allem mit dem Tragen bzw. Nicht-Tragen von Schutzkleidung, wie passendes Schuhwerk, Schutzmasken für den Mund- und Nasenbereich, Helme, Ohrenschützer und Schutzbrillen zusammen. Häufig wird die Schutzkleidung von den Arbeitenden abgelehnt, da es zum einen für sie ungewohnt ist, zum anderen zeigt sich diese aber auch als Störfaktor während der Arbeit, da sie unter anderem auch Hitze staut. Nicht selten wird allerdings Schutzkleidung nicht einmal vom Arbeitgeber gestellt. Der Schutz vor dem Mund- und Nasenbereich ist deshalb so wichtig, weil durch das Zerkleinern, Zerhacken und Zermahlen der Steine Steinstaub entsteht, welcher sich in der Lunge festsetzt und Silikose hervorruft. Das ist in der Regel der Grund, warum die Lebenserwartung so gering ist.
Durch das Kleinschlagen der Steine mit Hammern, eine Arbeit die häufig schon von kleinen Kindern übernommen wird, entsteht ein extremes Verletzungsrisiko während der Arbeit. Kleine Steinsplitter verletzen das Gesicht und können im schlimmsten Fall direkt das Auge treffen. Daher sind Schutzbrillen theoretisch unerlässlich. Um die Steine vom Festblock zu brechen, müssen zunächst mit bis zu 45 kg schweren Schlagbohrmaschinen, Löcher in den Stein gebohrt werden – ohne Schutzkleidung. Dadurch werden zum Beispiel die Schleimbeutel der Gelenke zerstört. In die gebohrten Löcher wird dann von den Kindern Sprengstoff gefüllt und mit einer Eisenstange verdichtet. Dabei können Funken entstehen, die oftmals Hände oder andere Körperteile zerfetzen, es kann aber auch im schlimmsten Fall eine unkontrollierte Sprengung ausgelöst werden. Ein Helm ist besonders dann unerlässlich, wenn die Kinder in Bereichen im Steinbruch arbeiten, die tiefer gelegen sind, dann kann es nämlich zu Steinschlägen kommen. Das Tragen von Schuhen schützt die Kinder vor Schnittwunden an den Füßen, da im Steinbruch viele kleine Splitter rumliegen. Durch den Lärm in den Steinbrüchen werden einige Kinder taub, berichtet Benjamin Pütter (vgl. Pütter, 2017, S. 68ff). All diese Punkte bestätigen, warum die Arbeit in Steinbrüchen unter den Punkt „Gefährliche Arbeit“ fällt. Zu den schlimmsten Formen von Kinderarbeit zählt die Arbeit in Steinbrüchen in der Regel, weil sich die Familien bei den reichen Steinbruchbesitzern Geld leihen und somit in Schuldknechtschaft leben, was sklaverei-ähnliche Praktiken durch die Steinbruchbesitzer gegenüber den Schuldknechten hervorrufen kann. Häufig müssen die Kinder sogar alleine dort arbeiten und haben kaum eine Möglichkeit ihre Familien zu besuchen. Die Schuldknechte sind häufig die Kastenlosen, die dann über Generationen hinweg im Steinbruch arbeiten und versuchen, die Schulden abzuarbeiten (vgl. Pütter 2017: S. 77).
Nun stellt sich die Frage, wie sich überhaupt diagnostizieren lässt, woher die Steine jeweils stammen und ob sie mit Kinderarbeit produziert wurden. Pütters Antwort darauf ist eindeutig: „Es gibt nur wenige Produkte, die sich für den Export so leicht kontrollieren lassen wie Natursteine“ (Pütter 2017: S. 67). Die Natursteine sind vergleichbar mit dem menschlichen Fingerabdruck, der ebenfalls einzigartig ist (vgl. ebd.).

Benjamin Pütter
Kleine Hände – großer Profit
Heyne, 2017
ISBN-13: 9783453604407

Am 14. Mai ist Weltladentag
Das Weltlädeli Murg fordert gerechte Preise – Bundesweiter Weltladentag unter dem Motto „MÄCHTIG unfair“
Mit dem Weltladentag am 14. Mai 2022 unter dem Motto „MÄCHTIG unfair“ möchten wir auf die ungleichen Machtverhältnisse entlang globaler Lieferketten aufmerksam machen. Wir wollen 2022 insbesondere die Absurdität von Dumping-Preisen thematisieren und für ein gesetzliches Verbot sensibilisieren.
Menschen sollten weltweit von ihrer Arbeit gut leben können, oder? Leider ist dies oft nicht der Fall. Globale Lieferketten sind geprägt von ungleichen Machtverhältnissen. Am Weltladentag am 14. Mai 2022 verbreitet die Weltladen-Bewegung: „Das ist mächtig unfair!“ und fordert ein Verbot von Dumping-Preisen.

Schlechte Arbeitsbedingungen, Niedriglöhne und Menschenrechtsverletzungen sind noch immer Teil des Alltags vieler Menschen weltweit. Besonders absurd erscheint es, wenn einzelne Unternehmen immense Gewinne machen, während Produzent*innen am Anfang der Lieferkette um ihre Existenz kämpfen. Oft erhalten sie für ihre Bananen, ihren Kaffee, Kakao oder ihre Milch viel zu niedrige Preise, mit denen sie nicht einmal die Produktionskosten decken können.
Der großen Macht- und Verhandlungsposition der Unternehmen können die Produzent*innen oft nichts entgegensetzen. Die Corona-Krise hat dies noch verstärkt.
Weltläden in ganz Deutschland machen rund um den Weltladentag darauf aufmerksam.
Am 14. Mai bietet das Weltlädeli Murg von 9.00 – 13.00 Uhr ein Faires Frühstück – aber einmal anders.
Lassen Sie sich überraschen
