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Mi + Sa 9–13 Uhr

 

Keine kalten Füße in unseren Filzhausschuhen

Keine kalten Füße in unseren Filzhausschuhen

Filz besitzt erstaunliche isolierende Eigenschaften und die Fähigkeit, Feuchtigkeit zu absorbieren. So sorgt Filz für einen hohen Tragekomfort.  Die Ledersohlen der Hausschuhe sind pflanzlich gegerbt.

Unser Handelspartner Weltpartner liefert die Filzschuhe von TUMAR, einem Unternehmen in Kirgisistan. TUMAR Art Group ist ein von Frauen geführtes Unternehmen, das Kunsthandwerker*innen in Kirgisistan vereint. TUMAR verbindet traditionelle Materialien und Techniken mit modernen Entwürfen für die zeitgenössische Welt. Ziel von TUMAR ist es, funktionale und nachhaltige Produkte zu produzieren, Kunst und Handwerk neu zu erforschen, um mit diesen Grundlagen bessere Lebensbedingungen der Beteiligten zu ermöglichen. Heute beschäftigt das Unternehmen 130 Personen, davon sind über 70 Prozent Frauen. Die Mehrzahl der Beschäftigten sind Witwen, alleinerziehende Mütter und Alleinverdienende der oftmals großen Familien. TUMAR legt großen Wert auf ein funktionales Design und den ökologischen Wert der natürlichen Materialien. Das wichtigste Material ist – gemäß der nomadischen Tradition des Landes – Filz.

Bei der Herstellung von Filz werden nur natürliche Fasern verwendet. Die Rohwolle stammt aus traditioneller Schafshaltung in Kirgisistan. TUMAR bezieht die Wolle von kleinen Farmen in der näheren Umgebung. Die Schafe werden in natürlicher, traditioneller Weise gehalten und nur im Herbst und Frühling geschoren, da die Schafe im Sommer auf Weiden in höheren Ebenen verlagert werden. Abwässer, z.B. aus der eigenen Färberei, werden mit Hilfe spezieller Filter gereinigt. Die verarbeiteten Farbstoffe in den Produkten sind garantiert AZO frei und werden im Auftrag von TUMAR in einem unabhängigen Labor in Köln auf Schadstoffe hin analysiert.

Bei der Herstellung von Filz werden nur natürliche Fasern verwendet

Nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion waren viele der Handwerker*innen arbeitslos und hatten keinen Zugang zu neuen Märkten. TUMAR ist wohl die erste und sicherlich die erfolgreichste Unternehmung Kirgisistans, bei der aus traditionellem Kunsthandwerk moderne und auch international relevante Produkte entstehen. Seit über 20 Jahren entwickelt sich die weiter und inspiriert mit mutigen gestalterischen Impulsen.

Quelle: weltpartner.de
Theater Berliner Compagnie

Theater Berliner Compagnie

Klima, Ernährung, Globaler Süden

ALLES FLEISCH

Theaterstück über die große Solidarität
Sonntag, 19.09.2021, 19.30 Uhr, Sabine-Spitz-Halle Niederhof

Mit über 100 Zuschauer*innen verabschiedeten wir uns von der Berliner Compagnie – Alles Gute

https://www.berlinercompagnie.de/index.htm

Die Berliner Compagnie gastierte auf ihrer letzten Deutschland-Tour auch wieder bei uns am Hochrhein mit dem hochaktuellen Stück ALLES FLEISCH.
Was Fleischkonsum und Massentierhaltung für die Tiere und den Klimawandel bedeuten, wissen wir mittlerweile. Weniger oft taucht in den Medien der Zusammenhang zwischen Fleischproduktion bei uns und mangelnder Ernährungssicherheit im globalen Süden auf. In unserem Ernährungs- und  Einkaufsverhalten liegt ein hohes Potential zur Veränderung. Das ist Thema des aktuellen Theaterstücks der Berliner Compagnie.

Dieses Mal geht die Geschichte gut aus. Fast wie im Märchen.

Veranstalter:
Faire Eine Welt e. V. und Gemeinde Murg
unter der Schirmherrschaft von Herrn Bürgermeister Adrian Schmidle

Spendenaktion der Realschule Tiengen für Tablada

Spendenaktion der Realschule Tiengen für Tablada

Auch in diesem besonderen Schuljahr ließ es sich die SMV der Realschule Tiengen nicht nehmen, die traditionelle Spendenaktion zugunsten einer gemeinnützigen Aktion durchzuführen. Die Schülermitverantwortung mit den beiden SMV-Lehrkräften Désirée Willmann und Philipp Ebel starteten dazu bereits 2020 die Weihnachtsspendenaktion. Alle Schüler*innen sowie deren Eltern und Familien sammelten in diesem Jahr Spenden für das Kinderheim Tablada de Lurin in Lima, Peru.

Der Impuls in diesem Schuljahr kam von Frank Geiger, Lehrer an der RST mit Kontakt zu Roland Lauber, dem deutschen Vorstand des Kinderheims im Verein Faire Eine Welt e.V. Murg.

Das Kinderheim „Tablada de Lurin“ ist ein Kinderheim für „Sozialwaisen“. Kinder, deren Mütter oft alleinerziehend sind und den ganzen Tag arbeiten müssen, werden in Lima oft sich selbst überlassen. Das Kinderheim bietet ihnen einen geregelten Tagesablauf mit einer gesunden Ernährung, Schulbildung und der Betreuung bei den Hausaufgaben. Auch die medizinische Betreuung und psychologische Hilfe werden durch die Mitarbeitenden im Kinderheim angeboten und betreut.

Roland Lauber berichtete, dass aufgrund der aktuellen Corona-Situation derzeit in Peru die Schulen und Kinderheime geschlossen sind. Um die Kinder trotzdem zu unterstützen, hat das Kinderheim es sich zur Aufgabe gemacht, die Familien mit Essens- und Materialpaketen zu versorgen. So können sie trotzdem einen Betrag leisten und das Leben für die Kinder etwas schöner gestalten.

Die Spenden der Realschule Tiengen werden für den Unterhalt des Kinderheims und für die Bezahlung des Personals verwendet. So haben die Schüler*innen in Tiengen einen großartigen Beitrag für die Kinder in Peru geleistet.

Da die Spendenübergabe wegen Corona und der damit verbundenen Schulschließungen verschoben werden musste, freuten sich alle umso mehr, dass nun die beiden Schülersprecher*innen Ilaria Lovisi und Maximilian Häring gemeinsam mit Schulleiter Hans-Martin Bratzel, der Lehrkräfte Désirée Willmann, Philipp Ebel und Frank Geiger den Spendenscheck über 1056,02€ an Roland Lauber übergeben konnten.

Von links: Hans-Martin Bratzel, Maximilian Häring, Roland Lauber, Ilaria Lovisi, Désirée Willmann, Philipp Ebel, Frank Geiger.
Noch nicht am Ziel aber endlich am Start!

Noch nicht am Ziel aber endlich am Start!

Der Bundestag hat endlich das Lieferkettengesetz beschlossen. In Sachen Menschenrechte und Umweltschutz in den Lieferketten sind wir damit zwar noch lange nicht am Ziel. Aber wir sind endlich am Start!
https://www.weltladen.de/politik-veraendern/aktuelles/lieferkettengesetzbeschlossen/

Am 11.06.2021 hat der Bundestag endlich das Lieferkettengesetz verabschiedet. Das jahrelange Engagement von Fair-Handels-Aktiven zusammen mit weiteren zivilgesellschaftlichen Akteuren hat sich ausgezahlt. Erstmalig nimmt ein Gesetz Unternehmen zu Menschenrechten und Umwelt in den Lieferketten in die Pflicht und stellt sich skrupellosen Geschäftspraktiken entgegen. Das ist ein großer Erfolg der Zivilgesellschaft im Kampf gegen verantwortungsloses unternehmerisches Handeln und die Lobbyisten der großen Wirtschaftsverbände.

Das Gesetz ist ein wichtiger Meilenstein, denn erstmals werden damit menschenrechtliche Sorgfaltspflichten für Unternehmen verbindlich in Deutschland geregelt.

Aber es müssen noch viele weitere Schritte folgen, denn da ist noch viel Luft nach oben. Ein nächster wichtiger Schritt ist eine effektive Umsetzung des Gesetzes und die Einführung eines starkes europäischen Lieferkettengesetzes. Dafür werden sich die Weltläden zusammen mit dem Forum Fairer Handel und der Inititive Lieferkettengesetz weiterhin stark machen.

Dabei ist uns wichtig:

  1. Der Schutz unseres Klimas und von Biodiversität gehören explizit ins Gesetz, denn deutsche und europäische Unternehmen sind viel zu oft an der Zerstörung unserer Umwelt beteiligt.
  2. Damit ein Lieferkettengesetz wirkt, muss es Unternehmen zur Sorgfalt entlang der gesamten Wertschöpfungskette verpflichten und darf nicht hinter die Anforderungen der UN-Leitprinzipien für Wirtschaft und Menschenrechte zurückfallen.
  3. Damit ein Lieferkettengesetz wirkt, muss es eine zivilrechtliche Haftung ermöglichen und Betroffenen von Menschenrechtsverletzungen im Ausland die Möglichkeit geben, vor deutschen Gerichten Schadensersatz von verantwortungslos handelnden Unternehmen einzuklagen.
  4. Damit ein Lieferkettengesetz wirkt, darf es nicht nur für die ganz großen Unternehmen gelten, sondern muss bei Unternehmen aus Sektoren mit großen Menschenrechtsrisiken auch kleinere Unternehmen ins Auge fassen

Das war der Weg zum Lieferkettengesetz:

#HoneyBeFair und Happy World Bee Day!

#HoneyBeFair und Happy World Bee Day!

Am 20. Mai ist Weltbienentag – und dazu einen Honig, ein Naturprodukt mit Tradition im Fairen Handel

Honig ist ein reines Naturprodukt und ganz besonders gesund, wenn er aus unserer Region stammt. Und wir wissen nur beim Honig vom Imker, dass wir nur reinen Bienenhonig im Glas haben. Obwohl es immer mehr Hobby- oder Teilzeit-Imker*innen in Deutschland gibt, kann der hohe Honig-Bedarf hierzulande nur durch Importe aus dem Ausland gedeckt werden. Deutscher Honig erfüllt nur 30 Prozent der Nachfrage.

#HoneyBeFair: Das beliebte Naturprodukt trägt zur Artenvielfalt und zum Klimaschutz bei –
und ist jetzt klimaneutral!

Hier kommt die GEPA ins Spiel: Der hochwertige Bio-Honig stammt vorwiegend von den langjährigen Partnern Guaya’b aus Guatemala und Tzeltal Tzotzil aus Mexiko. Er entspricht selbstverständlich allen Kriterien der Deutschen Honigverordnung. Durch den Fairen Handel haben die Mitglieder der Imkergenossenschaften die Chance auf ein würdevolles Leben. Die Bienenhaltung trägt zur Ernährungssicherheit für viele Familien bei und ermöglicht neben dem Kaffeeanbau ein zusätzliches Einkommen. Außerdem trägt die Imkerei zu Artenvielfalt, Klimaschutz und zur Klimagerechtigkeit bei – weltweit.

Zu Besuch bei GEPA-Partner Tzeltal Tzotzil in Mexico
Ananas (Deutsch) – Mananasi (Swahili)

Ananas (Deutsch) – Mananasi (Swahili)


Frische und sonnengereifte Bio-Ananas aus Uganda. Über den Handelspartner Kipepeo bio & fair kommen die frischen und sonngengereiften Ananas aus Uganda an den Hochrhein.



Frische Früchte bio & fair aus Uganda – von Biofresh Ltd
von Anne Welsing http://www.anne-welsing.de

Jetzt ist Haupterntezeit der köstlichen und gesunden Ananas. Über den Handelspartner Kipepeo bio & fair kommen die frischen und sonngengereiften Ananas aus Uganda an den Hochrhein. Die Früchte wachsen nicht auf Plantagen, sondern in Mischkulturen auf kleinen Feldern in der Region Kayunga und Luwero östlich von Kampala. Die Bauern erhalten ein existenzsicherndes Einkommen und können ihre Selbstständigkeit bewahren. Damit wirken wir der Landflucht und der wachsenden Armut und Verelendung in den Großstädten entgegen. Kipepeo kauft die besten Früchte von Kleinbauern ab. Sie werden ausgereift – nur wenige Tage bevor sie bei uns sind – geschnitten.

Die Ananas (ca. 1,3Kg / Stück)

werden nach Gewicht verkauft: 7,80 €/kg.

Vorbestellungen sind ab sofort bis Samstag, 29. Mai 2021 möglich, im Weltlädeli, per Telefon 07763/1515 oder E-Mail murg@weltlaedeli.de

Die Früchte können ab Donnerstag (Nachmittag) , den 10. Juni im Weltlädeli abgeholt werden. Bitte unbedingt bis Samstag abholen.

25. Weltladentag, 8. Mai 2021

25. Weltladentag, 8. Mai 2021

Der 25. Weltladentag läuft anders ab. Es gibt kein Faires Frühstück, keine Probier- und Verkostungsaktionen, kein Treffen im Weltlädeli. Schade.

Der 25. Weltladentag verläuft größtenteils online

In der Aktion #GönnDirWandel bieten 35 Handlungsimpulse Inspiration für mehr Dialog, Respekt, Solidarität, Transparenz, Gleichberechtigung, Nachhaltigkeit und politisches Engagement. Das ehrenamtliche Weltlädeli-Team lädt zum virtuellen Mitmachen ein. Mit dem Weltladentag 2021 wollen die Weltläden auf die Werte aufmerksam machen, die zu einem positiven gesellschaftlichen Wandel und zu einer sozial-ökologischen Transformation beitragen.

Rund um den Weltladentag am 8. Mai 2021 sind wir alle zu einem Austausch darüber eingeladen, wie wir gemeinsam eine faire und nachhaltige Zukunft gestalten können. Dazu werden bundesweit und in den Sozialen Medien verschiedene Aktionen unter dem Motto #GönnDirWandel stattfinden.

Wie ist es mit dir?
Bist du bereit, alte Tapeten abzureißen und den Tapetenwechsel mitzugestalten?
Mach doch einfach mit und lass dich von den 35 Handlungsimpulsen inspirieren.

#Solidarität – Gemeinsam mehr bewegen
#Gleichberechtigung – Partnerschaftliches Miteinander
#Dialog – Perspektiven wechseln
#Nachhaltigkeit – Im Einklang mit Mensch & Umwelt
#Respekt – Begegnung auf Augenhöhe
#Politisches Engagement – Mit starker Stimme mitgestalten
#Transparenz – Aufrichtig kommunizieren

Die ganze Welt in einem Laden – im Weltlädeli mit erweiterten Öffnungszeiten

Die ganze Welt in einem Laden – im Weltlädeli mit erweiterten Öffnungszeiten

Der Faire Handel überzeugt mit einer breiten Auswahl hochwertiger und exklusiver Produkte: mit leckeren Lebensmitteln über reizvolle Handwerksprodukte bis zu tollen Accessoires. Nach der Osterschließung ist das Weltlädeli wieder geöffnet –
 – für Genießer*innen
 – für Köch*innen
 – für Gesundheitsbewusste
 – für Modebewusste
 – für Naschkatzen
 – für Menschen mit Stil
 – für praktisch Denkende
 – für jeden ist etwas dabei
Öffnungszeiten Weltlädeli:
Mo. + Di. + Fr. 15.00 – 18.00 Uhr
Mi. + Sa. 9.00 – 13.00 Uhr
Do. 9.00 – 13.00 Uhr und 15.00 – 18.00 Uhr
und jetzt auch zusätzlich: Fr. 9.00 – 13.00 Uhr

Der Weltladen Dachverband stellt die große Produktvielfalt vor

Für wirklich jeden ist etwas dabei

Für Genießer*innen

Genießer*innen kommen bei Kaffee- und Teespezialitäten, edlen Schokoladen sowie schmackhaften Getränken wie Wein und Spirituosen voll auf ihren Geschmack.

Für Köch*innen

Köch*innen finden eine breite Auswahl an Gewürzen, vielfältigen Saucen, Reis und Hülsenfrüchten für die tägliche Freude in der Küche.

Für Gesundheitsbewusste

Die Auswahl für Gesundheitsbewusste ist groß. 70 % der Lebensmittel sind biologisch erzeugt und enthalten keine gentechnisch veränderten Zutaten, die Herstellungsverfahren sind transparent und die Verarbeitung möglichst schonend durchgeführt. Auch eine Auswahl an hochwertigen Wellnessprodukten finden Sie im Weltladen.

Für Modebewusste

Modebewusste finden in einem wachsenden Textilsortiment immer etwas besonderes. Mode, die chic, modern und ökologisch ist. Abgerundet wird das Outfit durch schöne Lederartikel und Accessoires wie z.B. in Handarbeit gefertigten Schmuck.

Für Naschkatzen

Auch Naschkatzen können aus einem vollen Sortiment wählen. Eine breite Auswahl feiner Schokoladen, leckerer Fruchtgummis, köstlicher Trockenfrüchte und anderer Knabbereien wartet auf Sie.

Für Menschen mit Stil

Menschen mit Stil finden mit Sicherheit das gewisse Etwas in einem großen Sortiment an Kunsthandwerksprodukten – seien es schicke Vasen und kunstvoll gestaltetes Geschirr oder kreative Recyclingprodukte aus fernen Ländern.

Für praktisch Denkende

Schicke Geldbeutel, trendige Rucksäcke für den täglichen Weg in die Schule oder ins Büro oder den kleinen Pausensnack für zwischendurch – Weltläden bieten viele praktische Dinge für den täglichen Bedarf.


Frösche spenden Fasnachtsbudget

Frösche spenden Fasnachtsbudget

Badische Zeitung, 02.03.2021

Von Brigitte Chymo, Badische Zeitung, Murg, Dienstag, 02. März 2021

1529 Euro kommen mit ungewöhnlicher Aktion für ein Kinderheim in Peru zusammen.

Ein Spendenaufruf des Fröscheloch Echos brachte 1529 Euro für das Kinderheim Tablada in Peru. Daniel Ehrler, Vorsitzender des Fröscheloch Echos übergab Roland Lauber den Spendenscheck.

Ein Spendenaufruf des Fröscheloch Echos brachte 1529 Euro für das Kinderheim Tablada in Peru. Daniel Ehrler, Vorsitzender desFröscheloch Echos (links), bei der Spendenübergabe an Roland Lauber Foto: Brigitte Chymo, Badische Zeitung

Für einen Verein, der sozusagen von der Fasnacht lebt, ist die coronabedingte Absage in diesem Jahr natürlich ein besonders herber Schlag. Das Fröscheloch Echo schaffte es trotzdem, die aktuelle Situation ins Positive zu kehren. Unter dem Motto „Dumm ischt, wer it spende duet“ riefen die Gugger aus Niederhof zu einer Spendenaktion für das peruanische Kinderheim Tablada in Lima auf, das seit vielen Jahren vom Verein Faire Eine Welt in Murg unterstützt wird.

Ausgehend von der Idee, dass es ohne Fasnacht auch kein Fasnachtsbudget für diverse Getränke braucht, war die Idee, dass, wer immer mag, ein Teil dieses Budgets spendet. Per Facebook suchten die Frösche Gleichgesinnte, bis Aschermittwoch kamen 1528,96 Euro zusammen.
Daniel Ehrler, Vorsitzender des Fröscheloch Echos, überreichte einen symbolischen Spendenscheck an Roland Lauber, der das Kinderheim Tablada im Jahr 1985 mitbegründet hatte. Das Kinderheim betreut tagsüber Jugendliche zwischen drei und 15 Jahren, die aus Familien kommen, deren Mütter meist von ihren Männern verlassen wurden. So müssen die Mütter tagsüber arbeiten, während die Kinder sich selbst überlassen sind. Im Kinderheim werden diese Kinder in die Schule geschickt, erhalten eine gesunde Ernährung, und es werden ihnen zusätzlich handwerkliche Grundkenntnisse in der Bäckerei, Küche und Schreinerei vermittelt. Aber auch in Peru diktiert Corona derzeit den Alltag. Peru gehört mit zu den am schlimmsten von der Coronaepidemie betroffenen Ländern, und wie Roland Lauber erzählt, sind die Schulen bereits seit März 2020 geschlossen. Das trifft die Kinder und Jugendlichen des Kinderheims Tablada ganz besonders. Es gäbe zwar Homeschooling, aber das sei nicht mit dem Homeschooling hierzulande zu vergleichen. „Die Hilfe beschränkt sich im Moment darauf, dass wir versuchen, die Familien wenigstens mit Lebensmitteln zu unterstützen“, erzählt Lauber. Alle hofften auf eine Lockerung, damit die Kinder und Jugendlichen wenigstens wieder stundenweise betreut werden könnten.Murg (chy) Für einen Verein, der sozusagen von der Fasnacht lebt, ist die coronabdingte Absage in diesem Jahr natürlich ein besonders herber Schlag. Das Fröscheloch Echo schaffte es trotzdem, die aktuelle Situation ins Positive zu kehren. Unter dem Motto „Dumm ischt wer it SPENDE duet“ riefen die Gugger aus Niederhof zu einer Spendenaktion für das peruanische Kinderheim Tablada in Lima auf, das seit vielen Jahren vom Verein Faire Eine Welt in Murg unterstützt wird. Ausgehend von dem Gedanken, dass es ohne Fasnacht auch kein Fasnachtsbudget für diverse Getränke braucht, war die Idee, dass wer immer mag, ein Teil dieses Budgets spendet. Per Facebook suchten die Frösche Gleichgesinnte, und bis Aschermittwoch kamen dann exakt 1528,96 Euro zusammen. Gestern (Freitag) überreichte Daniel Ehrler, Vorsitzender des Fröscheloch Echos einen symbolischen Spendenscheck an Roland Lauber, der das Kinderheim Tablada im Jahr 1985 mitbegründet hatte. Das Kinderheim betreut tagsüber Jugendliche zwischen drei und 15 Jahren, die aus Familien kommen, deren Mütter meist von ihren Männern verlassen worden. So müssen die Mütter tagsüber arbeiten, während die Kinder sich selbst überlassen sind. Im Kinderheim werden diese Kinder in die Schule geschickt, erhalten eine gesunde Ernährung, und es werden ihnen zusätzlich handwerkliche Grundkenntnisse in der Bäckerei, Küche und Schreinerei vermittelt. Aber auch in Peru diktiert Corona derzeit den Alltag. Peru gehört mit zu den am schlimmsten von der Coronaepidemie betroffenen Länder, und wie Roland Lauber erzählt, sind die Schulen bereits seit März letzten Jahres geschlossen. Das trifft die Kinder und Jugendlichen des Kinderheims Tablada ganz besonders. Es gäbe zwar Homeschooling, aber das sei nicht mit dem Homeschooling hierzulande zu vergleichen. „Die Hilfe beschränkt sich im Moment darauf, dass wir versuchen, die Familien wenigstens mit Lebensmitteln zu unterstützen“, erzählt Lauber. Alle hofften auf eine Lockerung, damit die Kinder und Jugendlichen wenigstens wieder stundenweise betreut werden könnten.
Brigitte Chymo, Badische Zeitung

Die Saat der fairen Preise

Die Saat der fairen Preise

Acht Eine-Welt-Engagierte besuchten ihre Handelspartner
in Peru und sahen einen Traum: Eine gerechtere Welt ist möglich

von Willi Moosmann

Das hatte niemand von uns gedacht, als unsere achtköpfige Reisegruppe aus dem südbadischen Murg zu jenen aufbrach, deren Kaffee wir in unserem Weltladen täglich anbieten: zu den Kaffeebauern im Norden Perus. Doch am Ende der Reise waren wir uns einig: Einige Cent mehr für fair gehandelte Waren bewegen mehr, als wir uns bisher vorstellen konnten.

Seit mehr als zehn Jahren besteht eine Partnerschaft zwischen dem Kaffeeprojekt in Nordperu und vielen Initiativgruppen und Weltläden vor allem in Baden-Württemberg.  Der Kaffee wächst an den Hängen der Anden auf einer Höhe zwischen 600 und 1700 Metern in Mischkulturen mit Zitronen-, Orangen- und Avocadobäumen, Bananenstauden, Maniok, Zuckerrohr und Süßkartoffeln. Kaffee ist für die Kleinbauernfamilien zumeist die einzige Einnahmequelle. Seit einigen Jahren befindet sich der Weltmarktpreis für Kaffee im freien Fall und zwingt viele Familien zur Aufgabe der Kaffeekulturen und zur Abwanderung in die Städte. Der Verfall der Preise bedroht die Region.

Die 1991 gegründete Beratungsorganisation Pidecafé versucht, dies  zusammen mit dem Bauernverband Cepicafé zu verhindern. Bei Cepicafé sind derzeit 51 Genossenschaften Mitglied, in denen sich mehr als 2000 Kaffeekleinbauern und ihre Familien organisiert haben. Weitere Dorfgenossenschaften möchten sich anschließen. Pidecafé und Cepicafé beschäftigen fast ausschließlich einheimische Fachleute. Heike Teufel, Betriebswirtin aus Spaichingen, ist die Ausnahme: Als Entwicklungshelferin hilft sie bei Vermarktung und Unternehmensführung. Sie hat uns auf unserer Reise begleitet.

Die Begegnungen in den einzelnen Kooperativen waren überaus herzlich. »Es gibt keinen Reichen, der zu reich wäre, um auch von einem Armen zu lernen, und es gibt keinen Armen, der zu arm wäre, um auch dem Reichen etwas zu geben.« So beschloss der Bürgermeister in San Francisco im Distrikt Jilili seine Rede bei einem Empfang.

Wer in die Dörfer kommt, sieht die Früchte des fairen Handels für die Menschen. Langsam, aber stetig ersetzen die Familien ihre alten, rauchenden Lehmherde durch aufgemauerte Herde aus Stahlplatten mit Abzugsrohr. Jetzt müssen die Frauen viel weniger Holz sammeln. Und noch wichtiger: Die Häuser sind nicht mehr ständig voller Rauch, was viele, auch schwere Krankheiten verursacht. A propos Gesundheit: Auf dem Speisezettel der Familien steht die gesunde Ernährung ganz oben. Die meisten Dörfer haben inzwischen Gesundheitsposten, in denen lebensnotwendige Impfungen und sogar Vorsorgeuntersuchungen durchgeführt werden – auch viele Medikamente sind vorhanden. Stolz nennt der Geschäftsführer von Cepícafé, Santiago Lopez, die nackten wirtschaftlichen Zahlen, die dies möglich machen. Wurden 1997 nur eineinhalb Container (etwa 17,5 Tonnen) Rohkaffee vermarktet, so waren es im vergangenen Jahr 45, in diesem Jahr werden es 100 sein. Der erlesene Hochlandkaffee wird nach Deutschland, Holland, England, Italien, USA und Belgien exportiert. Zwischen 50 und 60 Prozent des Kaffees wird über den Fairen Handel vertrieben. Der Rest muss zu den üblichen Weltmarktpreisen verkauft werden. Der Preisunterschied ist riesig: Für einen Sack Kaffee (rund 46 Kilogramm) erhalten die Bauern auf dem Weltmarkt 53 US-Dollar, der Mindestpreis des Fairen Handels beträgt dagegen 126 US-Dollar. Dazu kommen noch bis zu 13 Dollar Biozuschlag.

Mit vier Strategien verbessern Pidecafé und Cepicafé die Lebensbedingungen der Kaffeebauern – nachhaltig und erfolgreich: Sie steigern die Qualität des Kaffee, fördern den biologische Anbau, unterstützen Alternativen zum Kaffee-Anbau und investieren in soziale Verbesserungen.

»Der erste Grundsatz und der besondere Ehrgeiz der Beratungsorganisation«, so der Geschäftsführer von Pidecafé, Jorge Calle, »ist eine optimale Kaffeequalität. Die jungen Agrartechniker und -ingenieure, die uns in die verschiedenen Dörfer begleiteten, werden ordentlich bezahlt und sind hochmotiviert. Sie sind in der Regel – meist mit dem Motorrad – drei Wochen des Monats in den Kooperativen vor Ort und eine Woche im Büro. Qualität ist auch das »Evangelium« von Alejandro Guerrero, der uns in der Kooperative Conta die Kaffeeaufbereitungsanlage seines Musterbetriebes zeigt und durch die Pflanzschule führt. Um dem Pilzbefall vorzubeugen, hat er sein Keimbeet mit desinfiziertem Flusssand auf Stelzen gebaut. Er züchtet alte resistente Kaffeesorten und auch solche, die bis zu acht Monaten ohne Regen auskommen.

Heike Teufel zeigt uns die »Vorverschiffungsmuster«, die von Importeuren verlangt werden, bevor sie große Mengen Kaffee bestellen: 300 Gramm grüne Kaffebohnen dürfen im fairen Handel höchstens 10 bis 12 defekte Bohnen beinhalten, worauf auch das Fairhandelshaus gepa in Wuppertal größten Wert legt. Das ist die Bedingung für einen Gourmetkaffee. Für den normalen Kaffee sind bis zu 23 defekte Bohnen erlaubt.

Überzeugend ist auch das Engagement der Campesinos im Bereich des Bio-Anbaus. Bedenkt man, dass der Ertrag im konventionellen Anbau mit chemischem Dünger bei 80 Sack pro Hektar liegt, beim organisch-biologischen dagegen bei nur 30, mag die Entscheidung nicht so leicht sein. Doch Frauen drängen ihre Männer häufig zum biologischen Anbau, weil ihnen gesundheitliche Aspekte wichtig sind. Der Agraringenieur Felix Suarez Elias ist bei Pidecafé fast von Anfang an dabei: »Wir verwenden keine Chemie, benötigen dafür aber mehr Arbeitskraft. Unsere Hoffnung ist der gerechte Preis.« Die Erfahrungen bei der Kompostierung, den organisch hergestellten Flüssigdüngern und Insektiziden werden in Arbeitsgruppen der Bauernkooperativen ausgetauscht und ausgewertet. Nicht zuletzt dadurch ist Peru zum zweitgrößten Biokaffee-Exporteur der Welt aufgerückt.

Das Überangebot an Kaffee und der Preisverfall macht die Suche nach Alternativen zum Kaffeeanbau unvermeidlich. Ein erster Erfolg in Piura: 600 von Eseln herbeigeschleppte Zuckerrohre geben 1800 Liter Zuckerrohrsaft und schließlich 220 Kilogramm kristallisierten braunen Rohrzucker. Das Endprodukt geht in den Export nach Europa. Der Vorteil dieses neuen Pilotprojektes: Es bringt den Kaffeebauern das ganze Jahr hindurch ein Einkommen.

Doch Rohrzucker ist nicht die einzige Alternative zum Kaffee-Anbau: Mit Fischzucht, medizinischen Heilpflanzen, Gewürz- und Kräuterkulturen, Produktion von Marmelade und Gemüsegärten steuern die Bauern der großen Mangel- und Fehlernährung entgegen und erzielen auf den heimischen Märkten zusätzliche Erlöse. Die Präsidentin des Mütterclubs von Sicchezpampa berichtete, wie die Frauen – unterstützt von Pidecafé – an einem staatlichen Wettbewerb teilgenommen und den ersten Preis für ihr Gemüseprojekt gewannen: 600 Dollar.

Ein wichtiger  Aspekt ist die Solidaritätsarbeit. Das  Ziel von Pidecafé ist eine umweltverträgliche, sozial gerechte und wirtschaftlich tragfähige Entwicklung. Auffallend ist die starke Einbindung der Frauen, die »Hand in Hand mit den Männern« neue unkonventionelle Wege mittragen oder selbst – wie in Yamango – den Anstoß zur Gründung der Kooperative geben. Immer mehr stellen auch Kommunen Agraringenieure ein und fordern den »runden Tisch«, um der Landflucht entgegenzuwirken. Gemeinsam mit Pidecafé fördern sie soziale Projekte wie Gesundheitsstationen oder Bibliotheken. »Die  Menschen in der Kaffeeanbauzone fühlen sich endlich ernst genommen«, konstatiert ein Mitarbeiter von Cepícafé.

Viele Menschen, die in Deutschland fair gehandelte Produkte kaufen, wollen etwas Gutes tun. Was gerechte Preise wirklich bewirken, konnten wir im andinen Bergland im Norden von Peru auf Schritt und Tritt erfahren: Junge Menschen schöpfen wieder Hoffnung. Sie erleben, dass es sich lohnt zu lernen und zu arbeiten. Fairer Handel schafft Visionen und spendet Energie für politisches Engagement, wirtschaftliche Kreativität und Experimentiergeist. Das ist weit mehr, als wir erwarten konnten.